Die „Föderation für Weltfrieden“ lädt herzlich ein zum monatlichen Jour Fixe

 

Dialog der Religionen und Kulturen

 

Ausgeglichenheit und Harmonie

 

Dienstag, 28. Oktober 2008 um 19:00 Uhr

 

Ort:  Seidengasse 28/4 im Hof rechts, 1070 Wien

 

Impulsreferat: Mag. Herbert Wolf (Institut für Vereinigungsphilosopie)

 

 

Das koreanische Wort für „Frieden“ birgt eine tiefe Bedeutung in sich. Es besteht aus zwei chinesischen Schriftzeichen. Das eine heißt: [Pyong] und das andere  [Hwa]. Das Zeichen „Pyong“ bedeutet „horizontal“, „Gleichheit“,  „Ausgeglichenheit“ und „Hwa“ bedeutet „Harmonisieren“, „harmonisch“, Übereinstimmung, Einigkeit“. Man könnte auch sagen, Pyong symbolisiert den Frieden auf der individuellen Ebene, den Frieden im Einzelmenschen und „Hwa“, das im eigentlichen Sinn Familienmitglieder im harmonischen Austausch beim Esstisch bedeutet, symbolisiert den Frieden auf der familiären Ebene, zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern sowie den Geschwistern untereinander. (Vereinigungsphilosophie des Friedens)

 

 

 Anschließend: kleines Büffet

 

Weitere Informationen: Tel.: 0650/2588846; E-Mail: info@weltfriede.at

 

 

In Zeiten der Globalisierung, in denen die Welt immer weiter zusammenwächst, treten die Unterschiede zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen offen zu Tage. Dies führt bis hin zu Konflikten. Doch den weltweiten Herausforderungen kann keine Religion allein begegnen. Verständigungsbrücken sind nötig. Nichts und niemand kann eine Insel bleiben: kein Mensch, keine Religion, keine Kultur.

Die Religionen sind nicht gleich, aber sie haben den gleichen Ursprung und das gleiche Ziel: Sie kommen aus einem Geheimnis und gehen auf dieses Geheimnis zu – auch wenn wir dieses Geheimnis anders erleben und betrachten als andere Religionen.  Die Wege zu Gott sind anders. So gibt es zum Beispiel im Hinduismus keine Auferstehung, sondern die endgültige Befreiung. Auf Schritt und Tritt begegnen wir Unterschieden, die wesentlich sind. Diese dürfen wir nicht nivellieren.

Es ist höchste Zeit, dass wir uns zusammentun! – Francis X. D’Sa zum Dialog der Religionen und Kulturen

 

Der einzige Dialog, der im existenziellen Sinne funktioniert, ist der zwischen Menschen. Und zwar zwischen Menschen, die aus ihrer religiösen Verwurzelung, aus ihrer Gottesbeziehung heraus, die Begegnung mit anderen Menschen suchen. Ohne diese wirklich religiöse Komponente kann es keinen interreligiösen Dialog geben. Auf dieser Ebene ist es völlig unerheblich, ob und zu welcher Organisation die Dialogpartner gehören.

Viele Grautöne – Dialog mit der Islamischen Welt

 

Wir haben ein Edikt von Kaiser Asoka, das in einem Felsen eingemeißelt ist. Asoka Rar Kaiser des ersten indischen Reiches im 3. Jahrhundert vor Christus. Dieses Edikt ist äußerst faszinierend, weil es bereits im dritten Jahrhundert vor Christus einige Prinzipien des interreligiösen Dialogs festlegt. Das Edikt hat folgenden Inhalt:

"Der Kaiser ehrt die Mitglieder aller Sekten ob Asketen oder Hausbesitzer durch Geschenke und verschiedene Ehrenbezeugungen, aber er betrachtet Geschenke und Ehrenbezeugungen als nicht so wichtig im Vergleich zur fortwährenden Unterstützung aller Sekten. Die Botschaft ist von Sekte zu Sekte unterschiedlich, aber es gibt doch eine gemeinsame Grundlage. Es ist für uns sehr wichtig, uns an diese gemeinsame Grundlage zu erinnern, damit wir unsere Zunge im Zaume halten, so dass wir nicht unsere eigene Sekte preisen oder eine andere zu falscher Gelegenheit herabsetzen. Zu bestimmten Gelegenheiten können wir dies sanft tun, aber bei anderen Gelegenheiten sollten wir andere Sekten ehren. Indem wir das tun, helfen wir unserer eigenen Sekte und helfen den anderen, während wir im anderen Fall uns selbst Schaden zufügen und auch den anderen einen schlechten Dienst erweisen. Wer seine eigene Sekte rühmt und die anderen herabsetzt, sei es aus blinder Loyalität oder mit der Absicht, die eigene Sekte in einem guten Licht erscheinen zu lassen, fügt seiner eigenen Sekte den größten denkbaren Schaden zu. Die beste Eintracht wird hergestellt, wenn ein jeder die Lehren der anderen hört und respektiert. Es ist der Wunsch des Kaisers, dass die Mitglieder aller Sekten über ihren Glauben Bescheid wissen und Rechtschaffenheit lehren."

Paulos Mar Gregorios (1922-1996): "Interreligiöse Begegnung muss real werden" 

 

Von den ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen findet sich bei den verschiedenen Völkern eine gewisse Wahrnehmung jener verborgenen Macht, die dem Lauf der Welt und den Ereignissen des menschlichen Lebens gegenwärtig ist, und nicht selten findet sich auch die Anerkenntnis einer höchsten Gottheit oder sogar eines Vaters. Diese Wahrnehmung und Anerkenntnis durchtränkt ihr Leben mit einem tiefen religiösen Sinn. Im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Kultur suchen die Religionen mit genaueren Begriffen und in einer mehr durchgebildeten Sprache Antwort auf die gleichen Fragen.

2. Vatikanisches Konzil: Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen "Nostra aetate"