Kalila und Dimna - Fabelhafte Momente aus dem Orient

 

Dienstag, 7. Oktober 2008, 19:00 Uhr

 

Ort:  Seidengasse 28/4 im Hof rechts, 1070 Wien

 

Fabelerzählungen ausgewählt von Adiba Al Kholy

gelesen von Helene Kurzel-Runtscheiner

mit musikalischer Begleitung von Bashir und Hazar Mirzo.

 

Kalila va Dimna, Fassung von 1429 aus Herat, Afghanistan; Der Schakal Dimna versucht den Löwen in die Irre zu führen.

Arabisches Manuskript des Kalila va Dimna ca. 1210 n.Chr.

Enluminure d’un manuscrit de 1354

 

Kalila und Dimna ist eine uralte Fabelsammlung, die in Indien entstand und über Persien und Arabien den Weg durch die gesamte Welt nahm. Das Werk ist ein Klassiker im besten, lebendigsten Sinn des Wortes. Die Wurzeln der Erzählungen rund um die ungleichen Schakalbrüder Kalila (der Besonnene) und Dimna (der Skrupellose) liegen im Indien des ausgehenden 3. Jahrhunderts nach Christus - und zwar im "Pantschatantra" ("Fünf Bücher von lehrhaften Erzählungen"), entstanden in Kaschmir, niedergeschrieben in Sanskrit.

 

Ibn al Muqaffa übersetzte im 8. Jh. nach Christus diesen indo-iranischen Stoff ins Arabische. 1251 ließ Alfons X., damals noch Kronprinz, eine Übersetzung ins Altspanische anfertigen. Die Prosafassung der Tiergeschichten, die inzwischen in über sechzig Sprachen der Welt übersetzt wurden, gehört zur Weltliteratur schlechthin. Sie ist im Jahre 1837 ins Deutsche übertragen worden.

Das Buch beinhaltet 35 Fabeln. Es ist nach der Bibel bzw. dem Koran das meist übersetzte Buch der Welt.

 

Der Grund für die Vielzahl von Sprüchen, Lehrsätzen, Koranversen und Gedichten in den Fabeln des "Kalila und Dimna" ist auf das Hauptziel des Werkes zurückzuführen, nämlich, dass es als "Fürstenspiegel" zur Erziehung junger Fürsten und Prinzen gedacht war und sie "rechtes Verhalten und politische Klugheit" lehren sollte. Um Rat und Kritik nicht direkt vorzubringen, wurden sie nach orientalischem Brauch in die Fabelerzählung eingedichtet und eingehüllt und durch Wiederholungen in Form von Sprüchen etc. verdeutlicht. Im Lauf der Jahrhunderte, durch gesellschaftliche Umwandlungen, änderte sich das Anwendungsgebiet dieses Fabelwerkes und es wurde zu einem "allgemeinen Erziehungsbuch ".

 

 Bashir MirzoBashir Mirzo lebt seit 1972 in Österreich, leitet eine arabische Musikgruppe (5 Musiker) und eine Trommelgruppe (7 Trommler) in Wien. Er hat zahlreiche arabische Konzerte und Trommelaufführungen in ganz Österreich und anderen europäischen Ländern veranstaltet.

 

 

 

 

 

Hazar Mirzo ist Sängerin für klassische orientalische Musik, arabische Popmusik und Lehrerin für orientalischen Tanz. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie aus Damaskus in Syrien. Die Liebe zur Musik und zum Tanz wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. Sie lebt und arbeitet seit neun Jahren in Wien. Hazar leitet das orientalische Tanzstudio Palmyra in Wien.

 

 

 

 

 

Unkostenbeitrag: 5 Euro

Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien

 

Anmeldung: Tel. 0650 2588846; E-Mail: info@weltfriede.at

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